Eines meiner Lieblingsbücher heißt „Vergebung“ und ist das Dritte Buch der Millenniumstrilogie von Stieg Larsson. Eigentlich geht die Trilogie mit dem Band „Verblendung“ los, das zweite Buch heißt „Verdammnis“ und dann kommt eben die „Vergebung“, ich liebe alle drei Bücher, aber das Dritte habe ich ein wenig öfter gelesen als die anderen beiden. Letztens habe ich eine liebe Freundin getroffen die sich den Band „Verblendung“ gerade als Hörbuch angehört hat. Sie wollte eigentlich aufhören, weil die detaillierten Beschreibungen von Stieg Larsson zu Beginn doch etwas langwierig sind, ich konnte sie aber überreden nicht auf zugeben. Und was soll ich sagen jetzt ist sie bei Band Zwei.

Tja und da hab ich mir auch alle Drei Bände runter geladen und höre jetzt beim Hundespazieren die Millenniumstrilogie. Meine Freundin hat mich wieder auf den Geschmack gebracht. Diese Bücher, und auch die Verfilmungen sind nichts für schwache Nerven, (Achtung jetzt wird gespoilert), es geht um Serienmörder, Journalisten, Verschwundene Mädchen, Prostitution und den Missbrauch von Staatlicher Macht, doch vor allem geht es um Loyalität, Willensstärke und letztendlich der Sieg der vermeidlich Schwachen.

Die gesamte Trilogie ist in Schweden (dort ist Haupthandlung angesiedelt) verfilmt worden. Für´s Fernsehen, jedes Buch zwei Teile, aus dem ersten Buch hat auch Hollywood einen Film gemacht. Daniel Craig spielt die männliche Hauptrolle und der Film heißt viel wirksamer „The girl with the Dragon Tattoo“ – leider keine Fortsetzung. Also jetzt kenne ich die Hörbücher, die Filme und natürlich die Bücher. Und eigentlich bin ich schockiert.

Natürlich muss man für einen Film ein über 500 Seiten starkes Buch kürzen. Verständlich ist, dass verschiedene Handlung stränge gestrichen und gekürzt werden oder, dass unwichtige Nebenfiguren gar nicht vor kommen. Aber die Charaktere der Figuren zu verändern, die Zeitliche Abfolge zu verdrehen und entscheidende Punkte zu ignorieren ist schändlich. So wird aus der taffen, coolen und sensiblen Erika aus dem Buch im Film eine distanzierte, arrogante und ängstliche Frau (zumindest im letzten Teil). Im Buch ist die Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren Lisbeth und Mikael schwierig und differenziert, in den Verfilmungen geht es sehr viel schneller um eine sexuelle Beziehung. Mikaels Versuche Lisbeth von Anfang an den Begriff Freundschaft zu erläutern gehen völlig unter. Durch alle drei Bücher zieht sich ein roter Faden, immer wenn Lisbeth auf Ungerechtigkeiten stößt, vor allem wenn sie sich gegen Frauen richten, sieht sie rot und muss handeln. Sie handelt ausschließlich auf Basis eines wohldosierten Gerechtigkeitsgefühls, zu Beginn ist sie sozial komplett inkompetent, sie macht aber einen Wandel durch – sie entwickelt sich, und am Schluss macht sie sogar eine Aussage bei der Polizei. All das geht in den Filmen unter. Am ärgerlichsten ist wenn das Ende falsch ist. Im ersten Buch (Spoiler) findet Mikael Blomkvist die vermisste Harriet Vanger in Australien, er geht auch während seiner Nachforschungen ins Gefängnis und lernt Lisbeth auch erst nachher kennen. In einer Verfilmung kommt seine Tochter vor in der anderen nicht, oder Lisbeths Zwillingsschwester die gibt es nur in den Büchern/inkl. Hörbüchern. Und dennoch sind die Verfilmungen nicht schlecht, die bringen die Atmosphäre rüber, abgesehen von Erika sind die Figuren recht korrekt dargestellt.

Die Hörbücher sind besser gekürzt, weil auch weniger, und vor allem nicht Sinnverfälschend. Mit einer guten Stimme kommen, zumindest bei der Millenniumstrilogie, die Stimmungen und die Atmosphäre richtig gut rüber. Deshalb lieber ein Hörbuch als ein Film 😉 Persönlich finde ich es spannend Bücher zu lesen und mir nachher die Filme an zu schauen. Kann natürlich ärgerlich sein, aber damit muss man leben. Umgekehrt kann in die Hose gehen.

Mein Neffe hat das lesen entdeckt, auch er hat schon Bücher gelesen und sich über die anschließende Verfilmung geärgert, er ist Neun. (Bin sehr stolz auf ihn). Ärgerlich ist aber, dass er leider von guten Büchern schon Filme gesehen hat und jetzt die Bücher nicht mehr lesen will, z.B. die Harry Potter Bücher. Die wirklich gut und spannend geschrieben sind, aber keiner der Filme kommt den Bücher gleich. Vielleicht kann ich ihn aber mit Hilfe von Hörbüchern auf die richtige Fährte setzen 😉

Es muss unsere Aufgabe sein – unseren Kindern zu vermitteln wie lustig, informativ und spannend lesen ist. Nur beim Lesen bekommt man das richtige Gefühl für eine Geschichte. Das ist die Erkenntnis die wir weitergeben müssen. Ich mag gute Filme, ich mag gute Bücher – wenn ich mal eine Verfilmung gesehen habe die dem Buch gerecht wird, sag ich euch bescheid ;-))


Tuğçe eine junge Frau kurz vor ihrem 23 Geburtstag zeigt Zivilcourage und bezahlt dafür mit ihrem Leben. Das Mädchen zeigte Mut und verteidigte zwei andere Frauen die belästigt wurden. Wenig später wurde sie auf einen Parkplatz niedergeschlagen. Und heute am 28. November ihren 23 Geburtstag haben die Eltern die Lebenserhaltenden Maschinen abgestellt.

Diese Geschichte geht um die Welt, die Deutschen Medien berichten jeden Tag seit dem Überfall. Menschen beten vor dem Spital in dem die Heldin stirbt. Kluge Leute schreiben viele Kommentare, alle Loben die Zivilcourage von Tuğçe. Gleichzeitig findet man im Netz ein Video von einem Experiment: Ein Mann verprügelt scheinbar seine Frau in einem Aufzug, von über 53 Zugestiegenen Personen – egal ob Mann oder Frau – hat nur eine Frau echt eingegriffen und mit der Polizei gedroht. Was sagen uns diese beiden Geschichten über unsere „aufgeklärte“ Gesellschaft?

In beiden Fällen im realen und im Experiment sind es Frauen die die Zivilcourage haben einzugreifen – und das ist sicher auch Ergebnis der Emanzipation. Tuğçe ist ein europäisches Mädchen das Lehramt studiert hat und eine schöne Zukunft vor sich hatte und übrigens eine der Sorte Frauen vor denen sich Präsident Erdgoan so fürchtet – selbstbewusst und emanzipiert.

Der tragische Tod von Tuğçe sollte aber niemanden abschrecken Zivilcourage zu zeigen wenn es nötig ist. Sondern das Verhalten dieser tollen Frau sollte uns allen Mut machen einzugreifen, wenn man Gewalt oder Gewaltandrohung sieht – so das bei einem Wiederholungsexperiment mehr als nur eine Person zum Handy greift und die Polizei holt.


Twitter, Facebook, Google+, das Internet im Allgemeinen, Fernsehen, Zeitungen usw. täglich stürmen eine Unmenge von Daten auf uns ein. Die unterschiedlichsten Nachrichten und Mitteilungen werden auf die Reise geschickt. Klatsch, Politik, Sport, Wetter… es wird immer mehr worüber wir informiert werden und wo vorausgesetzt wird das wir es mitbekommen. Bei der Menge an Informationen ist es beinahe logisch, dass wir oft nur an der Oberfläche eines Themas kratzen. Nicht weiter tragisch, wenn wir nicht jeden Artikel zu einer Promischwangerschaft lesen oder dem Konzert von Miley Cyrus, aber bei politischen Schlagzeilen oder Weltereignissen ist die Oberfläche doch etwas wenig. Denn sobald wir auf Grund der Informationen die wir bekommen, Entscheidungen treffen müssen sollten wir auch möglichst gut informiert sein.

Und auch wenn wir möglichst viele Daten und Fakten kennen sind Entscheidungen meist mehr Bauch, denn Kopf Angelegenheit. Gerade im politischen Bereich wird oft emotional gehandelt, auf allen Seiten. Wähler, Politiker und Journalisten, die wichtigsten Player in einer Demokratie, spielen gegenseitig mit den Ängsten und Gefühlen des jeweilig anderen. Auf der einen Seite wird nicht recherchiert, auf der Anderen nicht genau erklärt und die dritte Partei liest die Schlagzeile und hat ihre Meinung schon parat. Alles spielt sich auf der Oberfläche hab, in Schlagzeilen gedacht, erklärt und gehandelt. Braucht es einen da wundern wenn wir den Eindruck haben in nur 140 Zeichen zu leben?

Versuchen wir doch alle mehr als nur an der Oberfläche zu kratzen, informieren wir uns, recherchieren wir selbst und dann sich eine eigene Meinung bilden.

Doch so wichtig politische Entscheidungen sind, das zwischenmenschliche sollte uns dennoch wichtiger sein. Aber auch hier geht’s selten über die Oberfläche hinaus. Wehe dem der die Frage: „Wie geht’s dir?“ ehrlich beantwortet. Wie würden wir reagieren wenn unser Gegenüber antwortet: „… eigentlich schlecht, ich weiß nicht wie es derzeit weitergeht….“. Ein paar Mitfühlende Worte? Oder zuhören? Eventuell sogar helfen? Die meisten Menschen riskieren bei dieser Frage nichts und antworten: „Danke gut.“ Anderseits gibt so mancher sein Innerstes preis, auf der Timeline im Facebook kann man täglich den Gesundheitszustand oder die Gefühlswelt der FB-Freunde überprüfen. Dafür hat Facebook ja auch die unterschiedlichsten Smilys entworfen, ein kurzer Klick und der Gefühlsstatus ist öffentlich. Krankheitsmeldungen lösen eine Flut von gute Besserungswünschen, bei anderen Mitteilungen ist es schon etwas schwieriger, da sieht man doch einen Altersunterschied. Die Jüngeren fragen intensiver nach und da kann sich schon mal eine lange Diskussion über die Lehrerin oder den „Depperten“ entspinnen, dass das jeder mitlesen kann scheint hier ziemlich egal.

Wir leben in einem Zeitalter der Daten, Mitteilungen und Nachrichten, das ist per se nicht schlecht, aber welche Fakten oder Statusmitteilungen wichtig sind muss jeder für sich selbst entscheiden. Dort wo es uns wichtig ist sollten wir uns bemühen tiefer zu graben, zu hinterfragen und uns nicht abspeisen zu lassen. Das gilt für persönliche Hilfestellungen genauso wie für Entscheidungen im Privaten wie im Beruflichen Bereich oder gar in der Politik. Interessieren wir uns doch für die Hintergründe und bilden uns daraus unsere Meinung, graben wir tiefer und kratzen nicht nur an der Oberfläche.


Die letzten Tage war ich krank zu Hause. Die erste Zeit hab ich nur geschlafen, Kopfweh bedingt konnte ich nicht lesen, keine Computer und schon gar nicht fernsehen. Aber heute ging´s bergauf und ich hab mir das TV-Programm angeschaut. Darüber möchte ich mich nicht auslassen. Über Daily Soaps und Reality Shows haben sich bereits genügend Menschen ausgelassen – das lass ich deshalb aus. Ich hab mir zwei DVD des selben Themas angeschaut: “The Lion in Winter“ einmal aus dem Jahr 1968 und einmal aus dem Jahr 2003.

Die Handlung des Films ist in beiden Verfilmungen identisch, sogar Textlich (im Original) hält sich die Neuverfilmung an das Original und das wieder um richtet sich nach dem Theaterstück von James Goldmann. Es geht um Heinrich II von England und seine Frau Eleanor von Aquitanien die sich eines Weihnachtsabends um die Thronfolge streiten. Die drei Söhne John, Geoffrey und Richard mischen genauso mit, wie der König von Frankreich Philipp und seine Schwester Alais die auch noch Henrys Geliebte und Richards Verlobte ist. Es geht um Macht, Gier und Intrigen 2003 genauso wie 1968.

Worin also besteht der Unterschied zwischen den beiden Verfilmungen? Vor allem in den Schauspielern natürlich. 1968 waren die beiden Hauptrollen mit  Katharine Hephurn und Peter O´Tool besetzt – 2003 spielte Glen Glose die Eleanor und Henrich wurde von Patrick Stewart dargestellt. Hepurn und O´Tool sind einfach großartig, überzeugend in Stimme und Spiel. Auch Glen Glose ist eine großartige Eleanor, ihr Partner Patrick Stewart, obwohl vor seiner Raumschiff Enterprise Rolle Theaterschauspieler, ist leider nicht so überzeugen. Gut der Vergleich mit einem Peter O´Tool ist immer schwierig und dessen Spiel in vielen Rollen unübertroffen, aber leider ist Stewart ziemlich hölzern und steif. Auch die Nebenrollen sind 1968 mit heute sehr berühmten Schauspielern besetzt, u.a. ist Anthony Hopkins als Prinz Richard großartig und Timothy Dalton als König Philipp annehmbar. Sie spielen in einer der Schlüsselszene, die fast ident im Jahr 2003 von Andrew Howard als Richard Löwenherz und Jonathan Rhys Meyers als Philipp gespielt wurde, einfach gut. Doch gerade diese Szene ist eine der wenigen Szenen die mir in der Verfilmung 2003 besser gefällt. Ja klar ich bin Jonathan Rhys Meyers Fan, aber ich bin überzeugt auch andere finden JRM besser als Dalton. Das geheimnisvoll intrigante kommt einfach überzeugender. Timothy Dalton ist doch eher ein Heldendarsteller.

Im Großen und Ganzen aber ist die alte Version einfach großartiges Kino und die Neue kommt nicht an sie heran. Vom Schauspiel bis hin zum „Bühnenbild“, auch die Düsternis im Jahr 1968 hat mehr Atmosphäre. Allein Glen Glose und Jonathan Rhys Meyers sind es die die Version aus 2003 dennoch sehenswert machen.

Mir hat der Vergleich heute Spaß gemacht und die Langeweile beim Krank sein ausgetrieben. Ab morgen beschäftige ich mich wieder mit Politik und hoffe ich bekomme nicht gleich wieder einen Migräneanfall.


Morgen gehen die Olympischen Winterspiele von Sotschi zu Ende und die Olympiade beginnt. Nach der Londoner Niederlage ohne Medaille kann Österreich mit 17 Medaillen durchaus zufrieden sein. Diesmal wird es also keine großen Diskussionen über die Sportpolitik geben und wir werden unseren goldenen, silbernen und bronzenen Damen und Herrn feiern.

Wer mich kennt weiß, selber habe ich vor allem die Alpinen Bewerbe verfolgt – bin nun mal ein totaler Ski Freak. Natürlich hab ich jedes Edelmetall bejubelt – auch Snowboard, Biathlon, Nordische Kombinierer oder die Skispringer…. Aber am meisten natürlich die Goldenen in Abfahrt Herrn, Slalom Herrn, Super-G Damen, die Silberne im Slalom Herrn, Super-G Damen, Slalom Damen, Riesentorlauf Damen und die Bronze Super-G Damen, Slalom Damen.  Habe mich wie alle Superfans über die Österreichischen Kommentatoren geärgert und laufend auf Facebook den Zwischenstand gepostet (mein persönlicher Tick). Sportlich fand ich sowohl die Kurssetzung im Super-G (Damen)als auch die im Slalom (Herrn) etwas zweifelhaft, auch wenn wir Österreicher letztendlich davon profitiert haben. Bedauert habe ich die Mitfavoriten Svindal und Neureuther die ohne Medaille nach Hause gefahren sind. Mag die Zwei einfach. Das waren Tage einfach Emotionen pur – einfach geil 😉

Als ordentliche Zuschauerin hab ich natürlich die politischen Diskussionen rund um die Spiele genauso beobachtet, wie ich den „Skandal“ rund um die Eisläuferinnen verfolgt habe. Aber ehrlicherweise muss ich sagen ich habe den Sport in vollen Zügen genossen. Freundschaften wie die zwischen Hirscher und Neureuther – die ehrliche Freude von Kathrin Zettel über eine Bronzemedaille und die freundlichen Postings von Morgenstern zu jeder österreichischen Platzierung zeigen mir, bei allem Ehrgeiz, Olympia verbindet Menschen.

Natürlich darf man’s nicht unkritisch sehen, aber mir ist lieber wir Konkurrenzierung im Sport als die Menschen schlagen sich die Köpfe ein. Und auch deshalb freu ich mich wieder auf die nächsten Olympischen Spiele, auch auf die Sommerspiel ;-), aber als Österreicherin natürlich mehr auf 2018, vielleicht schaff ich es ja mal auch bei Winterspielen live dabei zu sein (Sommerspiele habe ich schon besucht – Sydney und London)


Alice Schwarzer, Valérie Trierweiler, Larissa Marolt* und Melanie Müller*, das sind die vier Frauen der letzten Tage und Wochen die unsere Boulevardmedien beschäftigt haben. Auf den ersten Blick haben diese Frauen kaum etwas gemeinsam (abgesehen davon das die letzten beiden gemeinsam im „Dschungelcamp“ waren) Und doch stehen sie für die Frauenbilder die sich unsere Gesellschaft in den letzten Jahren zusammengezimmert hat. Fangen wir von hinten an:

Da wäre mal Melanie Müller – der lebendig gewordene Männertraum, Sexbombe, natürliches Mädchen, patenter Kumpel und nix von weiblicher Stutenbissigkeit. Genau so stellt Mann sich das vor. Und doch kaum ward sie zu Dschungelkönigin gekrönt konnte man in den Internetforen schon böse Kommentare ala „Blank ziehen aus Kalkül“ oder „eine Hure wird Königin“ (wäre übrigens nicht das erste Mal in der Menschheitsgeschichte 😉 – Tja der Neid is´ scho´ a´ Hund.

Dann ihre „Konkurrentin“ Larissa Marolt – sie beherrschte die mediale Berichterstattung des Dschungelcamp. Die große Frage die sich für alle stellte „ist die Echt?“. Da haben sich komische Leute „fremdgeschämt“ andere haben sie verteidigt. Im Camp waren, insbesondere die Männer hin und her gerissen davon sie einerseits als Nervensäge zu beschimpfen oder sie zu bevormunden. Ach ja und wie sagte einer der Camper „du musst ihr nur sagen was sie tun soll….“ Und das natürlich laut und deutlich, dann funktioniert sie schon. Also diese Frau, natürlich groß, schlank und blond, muss Mann nur sagen was sie tun soll  – noch ein wahrhafter Männertraum.

Valérie Trierweiler die von ihrem Lebenspartner dem französischen Premierminister verlassen wurde. Erst bemitleidet, dann, als sie sich nicht so gramgebeugt zeigte wie man sich das erwartete, als berechnend und karrieregeil dargestellt.

Und zu guter Letzt Alice Schwarzer eine Ikone der Emanzipationsbewegung, in deutschen Talkshows gern gesehene GästIn 😉 für pointiertere Aussagen, die sich auch gerne als moralische Instanz inszenierte, von ihr wissen wir jetzt das sie Steuerhinterziehung im großen Stil begangen hat. Spöttische Kommentare und großes Bedauern ob der verlorenen Integrität geistern durch die Medien. Sie selbst zeigt Reue und Bedauern, sieht sich aber auch als Opfer der Medienwelt, denn andere Selbstanzeiger würden nicht in die Öffentlichkeit gezerrt.

Da hätten wir jetzt unterschiedlichste Frauenbilder, die Sexbombe, die Frauenkämpferin, die Karrierefrau, die Hilflose, gibt es heute ein einheitliches Frauenbild? Wollen wir, oder gar die Männer das? Im Mittelalter war die Idealfrau „unterwürfig und duldsam“ – später sollten Frauen „häuslich und kinderlieb“ sein – und doch ist die Geschichte voll mit Frauen die nicht dem jeweiligen Ideal entsprachen und doch faszinierender waren als die anderen. Cleopatra, Anne Boleyn, Queen Elisabeth I, Kaiserin Maria Theresia, Queen Victoria, Katharina die Große uvm. Sie alle haben gegen die Konventionen agiert – sie zeitweise sogar verändert. Vor allem aber haben sie den Weg bereitet, dass Frauen heute selbst entscheiden können, ob sie die Sexbombe, die Ehefrau, die Karrierefrau oder alles zusammen sein wollen. Viele Frauen haben sich auf die unterschiedlichsten Wege emanzipiert, diese vier Frauen, vier Geschichten und vier unterschiedliche Frauenbilder sind der Beweis dafür. Unterschiedlicher als Schwarzer, Müller, Marolt und Trierweiler können Frauen nicht sein und sie polarisieren, sie werden beurteilt, sie werden sogar verurteilt und doch bin ich froh, dass wir in einer Welt leben in der es möglich ist so unterschiedlich Frau zu sein. Und gebt es doch zu – mit solch bunten Lebensbildern von Frauen lebt es sich viel lustiger – Gel meine Herrn?

* Ja geoutet: ich habe das Dschungelcamp gesehen – nicht täglich aber doch genügend um zu wissen was dort passiert ist.


Als meine Familie vor zwei Jahren beschlossen hat 2013/14 Weihnachten und Silvester nicht in Österreich zu verbringen, sondern nach Australien zu fliegen, hielt ich uns für was Besonderes. Jetzt ist es der 2. Jänner 2014 (in Sydney, daheim ist noch der 1. Jänner) und ich kontrolliere meinen Facebook-Account, und erstaunlich es gibt nur zwei Sorten von Fotopostings. Die klassische Winterlandschaft und …. ja Leute… Strand und Palmen, Familien und Freunde im Badeoutfit. Die einen Posten aus Florida, andere von den Malediven und nicht nur meine Fotos zeigen das Feuerwerk von Sydney. Tja so kann man sich täuschen.

Dennoch ist dieser „Ausflug“ nach Down Under was besonderes, denn es ist eine der seltenen Gelegenheiten wo die Familie vollständig ist. Mein Bruder und seine Frau, die hier leben, meine Schwester, die Kinder und ihr Mann, ich und natürlich meine Eltern – die Familie ist komplett. Beim letzten Wienaufenthalt meines Bruders gelang uns das nur für ein Essen.  Hier sind wir nun rund drei Wochen zusammen unterwegs – Weihnachten ein Familienfest.

Und das Erstaunliche dabei ist, es ist als wären keine Zeit vergangen. Das schöne an Familie ist die Vertrautheit, die sich nicht durch Zeit und räumliche Trennung verdrängen lässt. Natürlich jeder verändert sich, aber das Grundvertrauen das wir in einander haben bleibt uns.

Ich sehe mir die weihnachtlichen Fotopostings meiner FB-Freunde an, manche sind mir vertrauter als andere, aber eines haben diese Fotos alle gemeinsam sie strahlen weihnachtlichen Frieden aus. Natürlich ist das eine Illusion! Überall auf der Welt wird gestritten, gerade zu Weihnachten ;-), im kleinen und im großen Rahmen, manchmal nur mit Worten leider oft mit Waffen – wir Menschen sind nun mal sehr streitsüchtig. Aber manchmal ist die Illusion im Facebook, vielleicht auch nur für wenige Augenblicke, die Wahrheit. Und für diese Augenblicke lohnt es sich zu leben.


In Österreich gibt es laut Statistik Austria 1,240 Millionen Singlehaushalte. Sind das also 1,240 Millionen Singles? Das ist sicher keine verlässliche Zahl, denn wir wissen, dass einige Menschen, die alleine in einer Wohnung leben, doch eine Partnerin oder eine Partner haben. Heutzutage nennt mancher das auch Lebensabschnittspartner. Unsere Gesellschaft ist auf Beziehungen ausgerichtet. Werbung, Verkauf, Politik und Lebenseinstellungen – alle gehen von mindestens zwei Menschen aus. Zwar entdeckt die Wirtschaft immer mehr das Potential von alleine lebenden Menschen, Fernsehserien, Partnerschaftswebseiten, Partnervermittlung, Singlereisen usw…. Letztendlich aber geht es immer wieder nur darum das Singledasein zu beenden. Das paradoxe aber ist: Hat der Mensch endlich seinen Facebook Status von „Single“ zu „in einer Beziehung“ oder gar in „verheiratet“ geändert, sucht der Mensch nach Selbstverwirklichung. Dieses Paradoxon bestimmt unsere Gesellschaftsstruktur, warum ist das so? Warum definieren wir uns über unsere Beziehungen, oder Nichtbeziehungen?

Wir Menschen sind an und für sich nicht zum allein sein geschaffen. Das steht fest. Aber nur wenn wir lernen uns und andere nicht über ihren Beziehungsstatus zu definieren, werden wir auch lernen, echte Toleranz zu leben. Dann ist es völlig egal ob Single, Monogam, verheiratet, Dreiecksbeziehung oder auch mit welchem Geschlecht Mann/Frau zusammen ist, was zählt, ist der einzelne Mensch.

 


Heut zu Tage ist es sehr wichtig, sportlich zu sein. Die Menschen laufen in Heerscharen in Fitnessstudios, joggen im Park, wandern heißt jetzt Northern Walking oder machen Zumba, täglich wird eine neue Sportart erfunden. Wenn man nicht gerade selber sport macht, kann man das alles nachlesen. Per Facebook posten Freunde ihre Zumbabilder oder machen uns ein schlechtes Gewissen mit Runstatistik.com. Scheinbar machen immer alle anderen mehr für ihre Gesundheit und auf einmal kommt man sich furchtbar unsportlich vor.

Ist man aber endlich sportlich unterwegs gibt es dann auch noch das sportliche versus dem unsportlichen Verhalten. In der Wettkampfsituation erwarten wir von unseren Gegnern, Sorry Mitbewerbern, sportliches Verhalten. Also Fairness… Wir verlangen, dass sich unsere Gegner an die Regeln halten und den Kampf bis zum Ende führen. Das unsportlichste überhaupt ist Doping! Wir haben ein festes Bild im Kopf wenn wir etwas als unsportlich oder sportlich bewerten.

Persönlich würde ich mir mehr sportliches Verhalten auch in allen anderen Lebensbereichen wünschen.


Heute ist Österreich erschüttert. Drei Polizeibeamte und ein Rettungssanitäter wurden in Ausübung ihres Dienstes getötet. Unzählige Postings auf den verschiedenen Social Mediaseiten zeugen von der Erschütterung der Österreicher. Ja auch ich habe einen Artikel gepostet und erklärt, dass solche Ereignisse immer alles andere relativieren. Der Tod gehört zum Leben, und er begegnet uns im Laufe der Zeit häufig, und je älter man wird, umso häufiger kommt es einem vor. In den Medien können wir jeden Tag echte und unechte Todesfälle beobachten – lässt uns das abstumpfen? Wenn wir die heutigen Reaktionen beobachten sind wir doch noch sensibel genug, dass uns der Tod von vier Menschen in Ausübung ihrer Arbeit bestürzt, und wir kurz inne halten. Die eigentliche Frage ist, verändert diese Bestürzung auch unser Verhalten.

Vor rund 4 Jahren ist ein Freund und Arbeitskollege von mir im Alter von 34 Jahren plötzlich von uns gegangen: in der Garage nach der Arbeit zusammengebrochen. Ich kann mich noch deutlich an meine Bestürzung und Traurigkeit erinnern, an die Fassungslosigkeit in meinem gesamten beruflichen Umfeld. Und vor allem aber die guten Vorsätze die wir damals alle gefasst haben, nicht mehr so Hetzen, mehr Zeit für Familie und Freunde, das Leben genießen – es kann morgen vorbei sein, kommen heute wieder hoch. Im Angesicht des Todes und im Gedenken an diesen Freund möchte ich an genau diese Vorsätze erinnern. Heute sind drei Menschen gestorben, Mitten aus dem Leben gerissen, halten wir inne, gedenken wir ihrer, ABER das Wichtigste ist LEBEN wir im Andenken an die Vielen, die bereits von uns gegangen sind!