Warum schreibe ich hier auf dieser Seite auch über den Reitsport?
Gute Frage! Die meisten die mich kennen werden dies sehr schnell beantworten: Weil Vera eine Pferdenärrin ist! Aber das alleine ist es nicht. Reiten – bzw. der Reitsport als Ganzes – ist mehr als nur die Beschäftigung mit Pferden und eine aufwendige Freizeitgestaltung. Für mich ist er Antriebsfeder und Ausgleich in einem. Pferde lassen mich um 5 Uhr früh aufstehen, gestalten meine Wochenende und bringen mich nach stressigen Tagen wieder runter.
Warum ist mir der Reitsport im Allgemeinen nun so wichtig? Also erstens ist er die einzige olympische Disziplin, in welcher Männer und Frauen gemeinsam antreten. Das gefällt der Feministin in mir sehr gut. Es gibt keine Geschlechtertrennung weder beim Pferd noch beim Menschen. Und das funktioniert ausgezeichnet, egal ob im Springen, der Dressur oder der Vielseitigkeit. Und nicht zu vergessen sind Pferde liebenswerte, ein bisserl schreckhafte, sich ihrer Größe nicht bewusste Fluchttiere, die man einfach lieb haben muss. Und diese Erkenntnis teile ich mit einer Heerschar von Teenagern rund um den Globus.
Pferde haben immer zu meinem Leben gehört, haben sich meine Eltern doch durch den Reitsport kennen und lieben gelernt. (Wenngleich es über das Wie und Wann des Kennenlernens unterschiedliche Erzählungen gibt)
So hat mich der „Virus Reiten“ schon recht bald ereilt und meine ersten Reitversuche habe ich unter den Argusaugen meines Vaters gestartet. Nach einer kurzen Episode beim Voltigieren (damit ist das Turnen am Pferd) begann ich meine Reitausbildung ganz klassisch im Reitschulbetrieb, später auf Mitreit- Gelegenheiten und seit dem 16. Lebensalter auch auf eignen Pferden (DANKE Papi!)
Seit dem Jahr 1986 starte ich regelmäßig auf Turnieren – erst Dressur und Springen, später dann nur noch Dressurreiten. Dort darf ich auf einige Erfolge zurückblicken und hoffe auch noch in Zukunft einige Schleifen und Pokale nach Hause holen zu können. Das Turnierreiten erfordert hartes Training und vor allem Disziplin – das mag ich. Mit meiner ersten Trainerin bin ich bis heute freundschaftlich verbunden, von ihr habe ich weit mehr als nur das Reiten gelernt. Sie hat mir gezeigt was Emanzipation bedeutet, ohne dabei zur „Kampfemanze“ zu mutieren. Später hatte ich Gelegenheit meinen weiterführenden Trainer bis nach Sydney zu begleiten, so kam ich mit den Pferden im wahrsten Sinne des Wortes rund um die Welt. Und heute erfreut mich der freundschaftliche, kollegiale Austausch vor und nach dem Training mit meinem jetzigen Trainer.
Über das Sportliche hinaus bin ich, auf Grund des fortgeschrittenen Alters, heute auch als Richterin und Funktionärin tätig. Was dieser Weg für mich in Zukunft bringen wird, wird die Zeit weisen.
Deshalb- und weil wenn ich mal von den Pferden anfange – selten ein Ende finde, gehört der Reitsport zu meinem Leben und somit auch zum meinem Blog. Der eine oder andere Person, die mit der Pferdewelt nicht so vertraut ist, erfährt hier mit Sicherheit Neues über die Reiterei. Und wenn sich darüber hinaus so mancher Mensch der mich durchs Reiten kenn mit politischem beschäftigt, bin ich fest überzeugt: Schaden tut´s nicht!