In Österreich gibt es laut Statistik Austria 1,240 Millionen Singlehaushalte. Sind das also 1,240 Millionen Singles? Das ist sicher keine verlässliche Zahl, denn wir wissen, dass einige Menschen, die alleine in einer Wohnung leben, doch eine Partnerin oder eine Partner haben. Heutzutage nennt mancher das auch Lebensabschnittspartner. Unsere Gesellschaft ist auf Beziehungen ausgerichtet. Werbung, Verkauf, Politik und Lebenseinstellungen – alle gehen von mindestens zwei Menschen aus. Zwar entdeckt die Wirtschaft immer mehr das Potential von alleine lebenden Menschen, Fernsehserien, Partnerschaftswebseiten, Partnervermittlung, Singlereisen usw…. Letztendlich aber geht es immer wieder nur darum das Singledasein zu beenden. Das paradoxe aber ist: Hat der Mensch endlich seinen Facebook Status von „Single“ zu „in einer Beziehung“ oder gar in „verheiratet“ geändert, sucht der Mensch nach Selbstverwirklichung. Dieses Paradoxon bestimmt unsere Gesellschaftsstruktur, warum ist das so? Warum definieren wir uns über unsere Beziehungen, oder Nichtbeziehungen?
Wir Menschen sind an und für sich nicht zum allein sein geschaffen. Das steht fest. Aber nur wenn wir lernen uns und andere nicht über ihren Beziehungsstatus zu definieren, werden wir auch lernen, echte Toleranz zu leben. Dann ist es völlig egal ob Single, Monogam, verheiratet, Dreiecksbeziehung oder auch mit welchem Geschlecht Mann/Frau zusammen ist, was zählt, ist der einzelne Mensch.