In den letzten Tagen, nein in den letzten Wochen, sind die Medien voll mit Kommentaren und Artikeln zum Zustand der Wiener Rot/Grün-Regierung. Da werden Gemeinderäte abgeworben, Koalitionen aufgekündigt, aber Regierungsarbeit fortgesetzt, lustige Plakate auf Hauswände montiert und große Ansprachen gehalten. Bei all diesen Aktionen rückt das aber wesentliche in den Hintergrund. 5 Jahre Grünbeteiligung in der Wiener Stadtregierung hat dies Stadt verändert. Manche findet das gut, das ist auch jedermanns gutes Recht, für mich persönlich entwickelt sich der Spruch „Wien ist anders“ zur Schreckensvision.

So bin ich heute Dank des Wiener Hanf Wandertages wieder mal im Stau gestanden. Weiteräumige Absperrungen haben dafür gesorgt, dass ich dreimal solange meine Abgase in ganz Wien verteilen konnte, als ich es ohne Hanf Wandertag gemacht hätte. Ich höre schon die Argumentation „mit den Öffentlichen wäre das nicht passiert“. Ja sicher stimmt, Zeit gespart hätt ich aber nicht – berechnet man das ich aus Perchtholdsdorf gekommen bin – Abgesehen davon das öffentlich Reisen mit Hund und Gepäck schon sehr mühsam ist.

Die Scheinheiligkeit mancher Argumente aber machen mich richtig ärgerlich. Steigen sie vom Auto um – fahren Sie Fahrrad – oder Straßenbahn und wenn sie im Stau stehen sind sie selber Schuld. Die Ringstrasse wird Fußgängerzone, die Hörlgasse wird zur 30km/h Zone usw. den Autofahrern wird das Leben immer schwerer gemacht. Aber zahlen müssen sie, Parkpickerl, Autobahn Vignette, Öko-Steuern – was passiert mit dem Budget wenn niemand mehr Auto fährt, wer finanziert?

Wo immer ich in den letzten Jahren auf grüne Stadtpolitik gestoßen bin, habe ich erlebt, dass auch grüne Politiker – die sich moralisch allen überlegen fühlen – keine Scheu davor haben Machtpolitisch zu agieren. Ob es um ein Burnout-Zentrum in Hietzing geht, ein Drogenberatungszentrum im Alsergrund oder die Mariahilfer-Straße, die Wiener Bevölkerung wird nur pseudobefragt, das haben die Grünen großartig von den Roten gelernt.

Zurück zu meinem heutigen Ärgernis. Der Hanfwandertag setzt sich für eine Freigabe von Cannabis ein, wie immer man dazu steht, die politische Partei die das unterstützt ist dieselbe Partei die sich vehement für alle Rauchverbote einsetzt. Soweit ich weiß ist die bevorzugte Art Cannabis zu konsumieren Rauchen…..

Persönlich habe ich keine Drogenerfahrungen und das Rauchen habe ich mir vor 18 Jahren abgewöhnt, aber ich will verdammt sein wenn mir von jemanden vorschreiben lasse wie ich mich von A nach B bewege.