Tuğçe eine junge Frau kurz vor ihrem 23 Geburtstag zeigt Zivilcourage und bezahlt dafür mit ihrem Leben. Das Mädchen zeigte Mut und verteidigte zwei andere Frauen die belästigt wurden. Wenig später wurde sie auf einen Parkplatz niedergeschlagen. Und heute am 28. November ihren 23 Geburtstag haben die Eltern die Lebenserhaltenden Maschinen abgestellt.

Diese Geschichte geht um die Welt, die Deutschen Medien berichten jeden Tag seit dem Überfall. Menschen beten vor dem Spital in dem die Heldin stirbt. Kluge Leute schreiben viele Kommentare, alle Loben die Zivilcourage von Tuğçe. Gleichzeitig findet man im Netz ein Video von einem Experiment: Ein Mann verprügelt scheinbar seine Frau in einem Aufzug, von über 53 Zugestiegenen Personen – egal ob Mann oder Frau – hat nur eine Frau echt eingegriffen und mit der Polizei gedroht. Was sagen uns diese beiden Geschichten über unsere „aufgeklärte“ Gesellschaft?

In beiden Fällen im realen und im Experiment sind es Frauen die die Zivilcourage haben einzugreifen – und das ist sicher auch Ergebnis der Emanzipation. Tuğçe ist ein europäisches Mädchen das Lehramt studiert hat und eine schöne Zukunft vor sich hatte und übrigens eine der Sorte Frauen vor denen sich Präsident Erdgoan so fürchtet – selbstbewusst und emanzipiert.

Der tragische Tod von Tuğçe sollte aber niemanden abschrecken Zivilcourage zu zeigen wenn es nötig ist. Sondern das Verhalten dieser tollen Frau sollte uns allen Mut machen einzugreifen, wenn man Gewalt oder Gewaltandrohung sieht – so das bei einem Wiederholungsexperiment mehr als nur eine Person zum Handy greift und die Polizei holt.